Der HSV 2013/2014
Ganz am Anfang mal eine kurze Bemerkung zum AR. Es spricht
nichts dagegen, wenn man für die neue Saison Ziele formuliert. Es ist auch
sicherlich nicht verboten, eine bessere Platzierung als in der abgelaufenen
Saison zu verlangen. Doch sollte man vorher auch die vergangene analysiert
haben.
Es geht auch nicht darum den HSV schlechtzuschreiben,
sondern einfach eine kurze und weitestgehend emotionslose Analyse der
Problemzonen des HSV. Sicher wird dieser Beitrag nicht direkt dazu anregen,
dass sich etwas ändert. Er soll einfach nur zum Nachdenken anregen.
Es gibt Probleme, aber auch Hoffnung J
Problemzone 1: Der Aufsichtsrat
und die Ziele
Der HSV ist letzte Saison nicht 7. geworden weil er konstant und stark gespielt hat, sondern weil sich nach den großen 4 (Bayern, Dortmund, Leverkusen, Schalke) alle anderen Vereine mit einem Riesenabstand auf einem ziemlich mauen Niveau bewegt haben. Auch der HSV. Das es letzten Endes nicht gereicht hat war in dieser Saison ärgerlich. Aber darauf zu schließen, dass nächste Saison besser werden muss ist kurzsichtig. Es wird zur Belastung für die Mannschaft.
Der HSV ist letzte Saison nicht 7. geworden weil er konstant und stark gespielt hat, sondern weil sich nach den großen 4 (Bayern, Dortmund, Leverkusen, Schalke) alle anderen Vereine mit einem Riesenabstand auf einem ziemlich mauen Niveau bewegt haben. Auch der HSV. Das es letzten Endes nicht gereicht hat war in dieser Saison ärgerlich. Aber darauf zu schließen, dass nächste Saison besser werden muss ist kurzsichtig. Es wird zur Belastung für die Mannschaft.
Noch dazu, wenn man weiß, dass die finanziellen Verhältnisse
nicht sonderlich viel Spielraum zulassen und man dann in der Vorbereitung noch
den Manager rauswirft. Keine Frage, auch Arnesen hat in der Transferpolitik
nicht wirklich überzeugt, aber der Zeitpunkt des Abgangs war unter der
Grasnarbe.
Meine Empfehlung: Einfach mal Profis ranlassen, zum Wohle
des Vereins und nicht zur Selbstdarstellung.
Problemzone 2: Der
Trainer und das Spielsystem
T. Fink hat nach knapp 2 Jahren eines geschafft. Er hat
einen taumelnden HSV stabilisiert. Das hätte nicht jeder hinbekommen. Insofern
Danke.
Allerdings erfolgte dies nur auf einem sehr niedrigen
Niveau.
Die eigene Handschrift des Trainers ist bedauerlicherweise auch nach 2 Jahren nicht erkennbar. Dies betrifft sowohl das Spielsystem (welches immer wieder mal wild durcheinander geworfen wird), als auch die Besetzung der einzelnen Positionen und die Förderung einzelner Spieler.
Die eigene Handschrift des Trainers ist bedauerlicherweise auch nach 2 Jahren nicht erkennbar. Dies betrifft sowohl das Spielsystem (welches immer wieder mal wild durcheinander geworfen wird), als auch die Besetzung der einzelnen Positionen und die Förderung einzelner Spieler.
An den bekannten Fehlern (Abwehrverhalten) wurde sicherlich
gearbeitet, aber es wurden keine sichtbaren Fortschritte erzielt.
Nun mag der ein oder andere Leser sagen, dass es an dem Spielermaterial liegt. Doch hier sehe ich dies nur als Ausrede. T. Fink hat genügend Spieler auf mittelmäßigen und einige auf hohem Bundesliganiveau, dazu kommen Perspektivspieler. Letzte Saison waren es 30. Wenn dann jemand mit dem Finger nur auf die Spieler zeigt, anstatt selber nach Versäumnissen zu suchen, ist das kein wirklich gutes Zeichen.
Meine Empfehlung: Schwierig, sicher hat T. Fink das
Potenzial, allerdings kann er es beim HSV (noch?) nicht wirklich umsetzen.
Allerdings ist bei den anderen Baustellen (AR, Abwehrverhalten, Förderung der
Spieler,…) auch niemand in Sicht, der dem HSV kurzfristig und sofort weiterbringen
könnte.
Daher wäre die Konzentration von T. Fink auf die in Problemzone 2 und 3 genannten Aspekte angeraten.
Daher wäre die Konzentration von T. Fink auf die in Problemzone 2 und 3 genannten Aspekte angeraten.
Eine Trennung zum jetzigen Zeitpunkt halte ich persönlich
für genauso falsch, wie den von Arnesen.
Problemzone 3: Das
Abwehrverhalten
Eigentlich das Grundübel des HSV. Nicht erst seit
vorgestern, sondern schon die letzten beiden Jahre. Und bevor man das hier an
einzelnen Spielern festmacht, sollte man den Blick auf die Mannschaft richten.
Defensivverhalten beginnt nicht erst beim Sechser, sondern hier ist die gesamte
Mannschaft gefragt. Und wenn man sich die Vorbereitungsspiele anschaut fällt
auf, dass das defensive Verschieben entweder noch nicht in Hamburg angekommen
ist, oder es der Trainer nicht verstanden hat es den Spielern beizubringen.
Es klaffen in der Rückwärtsbewegung entsetzlich große Lücken
zwischen den Mannschaftsteilen, einige Spieler sind sowohl gedanklich als auch
schnelligkeitstechnisch nicht in der Lage dem Bundesligatempo zu folgen und das
Zweikampfverhalten ist von wenigen Ausnahmen abgesehen auch mau.
Dazu kommen
auf Grund ständiger Wechsel Abstimmungsschwierigkeiten im Defensivverbund und
das ganze wird garniert mit individuellen Fehlern. Dass diese teilweise auch
aus fehlendem (Selbst)Vertrauen einzelner Spieler herrühren können, dürfte auch
niemand verwundern.
Problemzone 4: Das Aufbauspiel
Schließt sich eigentlich nahtlos an die Problemzone 3 an.
Es fehlt dem HSV aktuell im Defensivverbund ein Spieler, der
neben Alibi-Querpässen auch mal in der Lage ist, einen schnellen und gut
getimten Ball in die Nahtstellen der Gegner zu spielen. Hierbei sind noch nicht
die Nahtstellen der 4-er-Kette gemeint, sondern auch bereits in der Mittelfeldzone
sind solche Pässe extrem wichtig für eine gute Spieleröffnung. Diese kommen
nicht bis fast gar nicht an.
Somit wird immer wieder langsam und berechenbar über
die Außen quer geschoben. Damit wird es dann aber auch schwierig die
eigentlichen Spielmacher (vDV) anzuspielen, denn bis der Pass kommt steht der
Gegner defensiv wieder komplett. Natürlich ist es dann genau so notwendig, dass
die Umschaltstelle (6ér) sich ständig in Bewegung befinden und den Ball auch
fordern. Dies erfordert aber neben einer reinen Ausdauerleistung auch die
technischen Fähigkeiten, den Ball zu behaupten und dann auch weiter nach vorn
an den Mann zu bringen. Auch hier leider in den Vorbereitungsspielen viel zu wenig
gesehen.
Das Spiel das HSV nach vorn ist insgesamt gesehen zu
statisch, die alleinige Fokussierung im Spielaufbau auf/über Rafa macht es auch
dem Gegner leicht, den HSV auszurechnen. Durch die dann fehlenden Pässe auf die
derzeit alleinige Spitze hängt Rudi natürlich auch in der Luft. Bei Ballverlust
wiederholen sich dann die Fehler, die ich eingangs erwähnt hatte.
Meine Empfehlung: Kann man keine geben, denn dies ist
Trainingssache. Wichtig wäre es allerdings, dass sich im Training dann auch
klare Strukturen als „Stamm herausbilden“, denn sich einspielen und „blind verstehen“ wird im Ligabetrieb nicht
funktionieren, wenn man alle Nase lang auf den Positionen den Spieler beliebig
austauscht.
Problemzone 5:
Spielerpotenzial und Förderungen
Ich werde an dieser Stelle keine konkreten Namen nennen,
auch wenn mir in den letzten Monaten so einige Spieler aufgefallen sind, bei
denen man sich fragen muss, wieso diese Woche für Woche das Vertrauen des
Trainers erhalten.
Und im Gegenzug natürlich, wieso andere Spieler nicht mal ansatzweise eine längere Chance erhielten, ihr Potenzial im Spielbetrieb zu beweisen. Hier ist natürlich zuerst der Trainer gefragt, denn er ist verantwortlich für die Zuweisung von Positionen. Doch wenn man aus der letzten Saison lernen will muss man auch derzeitige „Stammspieler§ kritisch hinterfragen und ggfls.
Auch mal
den Mut haben, einen andere Spieler auf dieser Position spielen zu lassen. Dann
aber bitte nicht nur 1 Spiel, sondern jeder Spieler braucht auch das Vertrauen
des Trainers. WO soll dies nach einem Spiel dann herkommen.
Warum es dem HSV
dennoch gelingen kann, Platz 6 zu erreichen
Externe Faktoren
Natürlich wird es in der Liga wieder 3-4 Mannschaften geben, die mit Siebenmeilenstiefeln voranmarschieren. Doch dahinter hat sich mit weitem Abstand eine weitere Gruppe gebildet, die auf Augenhöhe zueinander agiert. Wenn es der HAS schafft das vorhandene Potenzial abzurufen und etwas konstanter zu spielen, dann ist Platz 6 auch deshalb machbar, weil auch die anderen Teams keine Überflieger sind und im Laufe der Saison ihre Einbrüche erleben werden.
Natürlich wird es in der Liga wieder 3-4 Mannschaften geben, die mit Siebenmeilenstiefeln voranmarschieren. Doch dahinter hat sich mit weitem Abstand eine weitere Gruppe gebildet, die auf Augenhöhe zueinander agiert. Wenn es der HAS schafft das vorhandene Potenzial abzurufen und etwas konstanter zu spielen, dann ist Platz 6 auch deshalb machbar, weil auch die anderen Teams keine Überflieger sind und im Laufe der Saison ihre Einbrüche erleben werden.
Weiterhin ist es gut, dass der HSV diese Saison noch nicht
international vertreten ist, denn so kann man sich originär auf die Liga und
solange es geht auf den Pokal konzentrieren. Andere direkte Konkurrenten im
Kampf um Platz 6 haben eine Dreifachbelastung, die am Ende auch für den HSV
sprechen kann.
Interne Faktoren
Der Torwart
Fangen wir mit R. Adler an. Nicht nur, dass er in der Liga
wieder auf Augenhöhe mit M. Neuer agiert, er ist im Defensivbereich DER
Rückhalt, der auch Sicherheit gibt und mal Fehler der Vorderleute ausbügeln
kann. Für mich persönlich ein klarer Punkt zugunsten des HSV im Vergleich zu
den Mitbewerbern um Platz 6.
Die Erfahrung
Dazu kommen weitere gestandene Profis wie Cello, Rafa, Denis
Aogo (mit kleinen Abstrichen), die durch ihre internationale Erfahrung auch den
jungen Spielern die notwendige Stabilität geben können.
Identifikation mit dem Verein
Es mag sicher merkwürdig klingen, doch es gibt im Lager der
HSV-Profis, die sich ganz mit dem Verein identifizieren und ihn voranbringen
wollen. Die nicht zwingend den persönlichen Vorteil sehen, sondern zum Verein
stehen. Dies ist ein Pfund, mit dem der HSV wuchern kann. Natürlich sollte man
dann diese Spieler nicht abschieben, sondern fördern.
Nachwuchs
Sowohl der eigene Nachwuchs als auch die neu verpflichteten
jungen Spieler geben Anlass zur Hoffnung. Hier wurde richtig gutes
Spielerpotenzial verpflichtet bzw. aus der Jugend in den Profibereich geholt.
Nun muss sich nur noch der Trainer nach seiner persönlichen Philosophie fragen. Lieber auf die bekannten Namen setzen (die letzte Saison teilweise arg enttäuscht haben) oder um die leistungsträger ein junges Team aufbauen, dass auch mit diesen jungen in der Lage ist (so meine Einschätzung) um Platz 6 mitzuspielen?
Nun muss sich nur noch der Trainer nach seiner persönlichen Philosophie fragen. Lieber auf die bekannten Namen setzen (die letzte Saison teilweise arg enttäuscht haben) oder um die leistungsträger ein junges Team aufbauen, dass auch mit diesen jungen in der Lage ist (so meine Einschätzung) um Platz 6 mitzuspielen?
Meine Empfehlung geht klar in Richtung der Integration der
jungen Talente, so schnell wie es geht.
Stürmer
Ja, mag merkwürdig klingen, aber ich traue Rudi auch diese
Saison wieder seine 10-15 Tore zu. Er ist sicher nicht der spielende Stürmer,
den wir ja immer noch suchen, aber er ist in der Lage zur richtigen Zeit am
richtigen Fleck zu stehen und auch mal abzustauben. Dazu noch einen spielenden
Stürmer (Zoua hat Ansätze, ob die allerdings reichen wird sich zeigen) und der
HSV ist dann auch vorn in der Breite in der Lage, genügend Tore für Platz 6 zu
erzielen.
Mein persönliches Fazit
Es ist nicht unmöglich, aber es wird schwer. Trotz aller
positiven Aspekte müssen viele Sachen zusammenkommen, damit der HSV am Ende das
ausgegebene Ziel erreichen kann. Für mich am wichtigsten die schnelle Verbesserung
des Defensivverhaltens der gesamten Mannschaft und die gute und sinnvolle
Integration neuer und junger Namen in der Stammelf. Auch zu Lasten bekannterer
Namen.
Die Wahrheit liegt am Ende des Tages natürlich auf dem
Platz. J
Und ich denke, jeder der den HSV auch nur ein bisschen mag, wird mit mir gemeinsam die Daumen drücken, dass der HSV im nächsten Jahr international dabei sein darf.
Und ich denke, jeder der den HSV auch nur ein bisschen mag, wird mit mir gemeinsam die Daumen drücken, dass der HSV im nächsten Jahr international dabei sein darf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen