Montag, 31. Dezember 2012

Die bösen Chinesen und die Klarnamenpflicht ...

Oh, da ist ein Sack Reis umgefallen.

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hat die chinesische Regierung beschlossen, dass ab sofort bei Veröffentlichungen im Internet Klarnamenszwang herrscht.
Begründet wird dies unter anderem mit systemkritischen Äußerungen.

Nachzulesen bei der Süddeutschen Zeitung.

"Na und ?" war hier meine erste Reaktion.
Die Chinesen waren hier einfach langsamer als Facebook, Google, und die deutsche Politik.

Oder haben wir alle schon vergessen?


Innenminister Friedrich sprach davon, dass niemand ein Recht auf Anonymität im Internet hat, die Jungen Polizisten forderten bei der Registrierung in Facebook ein Post-Ident-Verfahren vor der Nutzung. Und Facebook und Google haben die Klarnamenspflicht schon lange eingeführt.

Natürlich, wenn es die Chinesen machen ist das etwas Anderes. Mitnichten. 

The same procedere ....

Nur am Rande: Alle, die die Datenschützer um T. Weichert aus Schleswig-Holstein verlacht haben: Sie setzen sich für das Recht der anonymen Anmeldung ein, per Verfügung. 

Weil genau das im Telemediengesetz steht.

Fazit: Unsere Leitmedien sind wieder mal dabei das Bild der bösen Chinesen zu malen, und verweigern einfach den Blick auf die tatsächlichen Gegebenheiten im eigenen Land.

Samstag, 22. Dezember 2012

Facebook, die Werbung, Videos und bezahlte Nachrichten

Es ist ja immer so ein Kreuz mit der Werbung. Auch bei Facebook.

Während Google sich durch ein hervorragendes Öko-System und die Einnahmen aus dem klassischen Adword-Bereich ein werbefreies Netzwerk Google+ leisten kann, muss Facebook nunmehr auch sein Netzwerk monetarisieren. Dies nicht nur um die eigenen Einnahmen zu steigern, sondern auch um den Erwartungen von Anlegern und Analysten irgendwie gerecht werden zu können.

Natürlich wird dies auch durch Werbung erreicht. Meint man zumindest.

Denn einerseits ist Werbung auf Facebook mittlerweile so beliebt wie ein drittes Bein, so dass sich auch schon einige der Nutzer auf Grund dieses (und natürlich auch der Datenschutzproblematik) wieder abgewandt haben. Andererseits erreicht die auf Facebook vorhandene Bewerbung zwar durch Dauerbeschallung ein breites Publikum, diese wir jedoch durch den Nutzer kaum beachtet.

Was macht eigentlich die Wirksamkeit von Werbung in dieser Form aus.
In der Regel misst man dies mittels der Clickthrough-Rate.


eGovernment - das war 2012, das wird 2013


Wie jedes Jahr ein kurzer Rückblick auf wichtige Themen im Bereich eGovernment.


Rückblick 2012


eGovernment-Gesetz
Während man in vielen Ländern mit Siebenmeilenstiefeln an der Umsetzung der eGovernment-Initiativen bastelt, döst Deutschland weiter seinen gewohnten Dornröschenschlaf.

So hat sich im Jahr 2012 eigentlich nicht viel getan, könnte man meinen.
Dennoch was es nicht ganz so ein fruchtloses Jahr, was daran liegt, dass das eGovernment-Gesetz nun wenigstens mal langsam in die Gänge kommt.

Wer sich mit der Materie auskennt weiß, dass Deutschland zwar seinen elektronischen Personalausweis hat, dieser aber auf Grund der fehlenden Infrastruktur und vor allem der rechtlichen Grundkonstruktion, vor allem in den Behörden, nunmehr kaum Anwendungsgebiete findet.
Einerseits ist daran die sogenannte eID des nPA Schuld, die der Nutzer für rechtsverbindliche Transaktionen erst kostenpflichtig freischalten muss, andererseits aber vielmehr die fehlende Möglichkeit des nPA, das sogenannten Schriftformerfordernis zu ersetzen.



Sonntag, 2. Dezember 2012

Die FDP, das Personalkarussell und ... Inhalte ?

SO, nun geht es langsam los in der #FDP  ...

Die Angst vor dem drohenden Aus bei der Bundestagswahl 2013 steckt den Liberalen in den Knochen. Klar, wer in den letzten Umfragen immer zwischen 3-4% umherdümpelte muss sich langsam wirklich Gedanken machen. Noch dazu besetzen mittlerweile die Piraten und nunmehr auch die Grünen wichtige Politikfelder, die einst alleinige Domäne der Liberalen Partei waren. 

Und so muss es nicht verwundern, wenn angesichts des umstrittenen Parteivorsitzenden weitere Namen in den Ring geworfen werden.
Erst hatte sich Entwicklungshilfeminister Niebel für eine Doppelspitze ausgesprochen. Nun melden sich auch andere zu Wort.
Der erste Abgeordnete hat sich dafür ausgesprochen, dass nicht Rösler die Partei als Spitzenkandidat in den Wahlkampf führen soll, sondern R. Brüderle.


Keine Frage: Rein personell betrachtet eine gute Wahl beim dem verfügbaren Personal der FDP. 
(Ob das allerdings C. Lindner gut finden wird lassen wir mal dahingestellt sein.)

Dabei kann man sich die Frage stellen wie lange es dauert, bis man P. Rösler denn nun abschießt. Oder aber man fährt das Modell der Grünen. Wetten dürfen angenommen werden.


Nur eines scheint man bei der FDP etwas aus den Augen verloren zu haben:

Bei Wahlen wird das Kreuzchen durch den mündigen Bürger nicht allein wegen Personen gesetzt (dieses Privileg scheint nur die aktuelle Kanzlerin zu genießen), sondern auch wegen eines Wahlprogrammes. Dieses sollte dann eben nicht nur aus kurzsichtiger Klientelpolitik bestehen, sondern auch dem ganz gemeinen Wahlvolk Nutzen stiften können. Oder sogar müssen ?


Also liebe FDP: Wäre es nicht sinnvoller erst einmal mit Inhalten zu punkten ? Mit einem liberalen Wahlprogramm ? 

Bis neulich ...


Update:
R. Brüderle hat das soeben dementiert. Nach schauen wir mal was nach der Niedersachsen-Wahl davon noch übrigt bleibt.

Zeitungssterben und die Marktwirtschaft ...

Wer kennt es nicht, im Zug sitzen und eine Zeitung aufschlagen. Oder im Flieger die Printerzeugnisse der Verlage lesen. Die bekommt man ja gratis bevor man einsteigt.
Während hier die Welt noch ein kleines bischen in Ordnung scheint, haben sich in den letzten Jahren die Lesegewohnheiten der Menschen radikal geändert.

Wer daran Schuld ist ? Natürlich das Internet.

Samstag, 24. November 2012

Leistungsschutzrecht ..... Gesetzentwurf liegt vor und zielt gegen Suchmaschinen

Nachdem nun lange Zeit Ruhe war, liegt der  aktuelle Gesetzentwurf des Leistungsschutzrechtes nunmehr auf dem Bundestagsserver als elektronische Vorabfassung. 
(Um nicht lange zu suchen einfach hier aufrufen.)
Wer nun gedacht hat, dass nach dem bisherigen Protesten wesentliche Änderungen vorgenommen wurden, wird sich sofort enttäuscht sehen. Die Zielrichtung des Entwurfes wird nun richtig klar: Es geht geht gegen Suchmaschinen und Newsaggregatoren. Insbesondere das beliebte Google-News steht hier stellvertretend für das, was die Lobby mit diesem Gesetz verhindern möchte. So kann man eben mal versuchen richtig Kasse zu machen, während die eigenen Geschäftsmodelle weiter lustig hinter der Realität hinterher hinken können. Auch eine Variante, nur ob die auf Dauer trägt darf man bezweifeln. FR und FTD lassen grüßen.

Reine Verlinkungen auf vorhandene Artikel werden vom LSR nicht erfasst, ebenso wenig gilt dies für Blogger. 
Interessant ist in diesem Entwurf, dass der Bundesrat bei Fortschreiten des Gesetzes darum bittet, dass geprüft werden soll, ob es eine zentrale Stelle für die Überwachung und Verwertung der Rechte geben soll. Die müsste man erst schaffen.
Das GEMA-Modell lässt hier grüßen .... mit all den bekannten Schattenseiten.
Nun darf man auf die Reaktionen der Betroffenen gespannt sein. AM einfachsten wäre es , wenn Google die Verlage einfach aus dem Newsbereich rauswirft. Dies wurde bereits in Belgien sp praktiziert, bis dann die Verlage auf Knien wiederkamen um in den Index zu kommen.
Ob das hier in D auch so kommt bleibt abzuwarten, aber auf die erste Ankündigung von Google, die Verlage rauszuwerfen kamen genau von diesen, die dieses LSR sooo dringend haben wollten, die ersten empörten Statements nach dem Motto: "Aber so geht das nun auch nicht".
Tja liebe Verleger, wer das Eine will, muss das Andere dann auch mögen.

Es bleibt auf jeden Fall interessant.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Ich kaufe mir eben "Freunde" .... Jagd um Likes

Wer hat nicht schon davon gehört. Egal ob bei ebay, auf einschlägigen Websites oder via nervigen Trash-Mails kann sich jeder für seine eigene Fanseite/Unternehmensseite eben mal ein paar "Freunde" hinzukaufen.
Letztes Beispiel war diesbezüglich der Rapper "Massiv", dessen Anzahl an Freunden sich innerhalb weniger Tage verzehnfachte.

Dabei sind die gekauften Freunde nicht einmal sonderlich teuer.1500 Klicks auf "gefällt mir" für schlappe 92 Dollar ist für manches arg zurückgebliebene Unternehmen einfach ein Schnäppchenpreis.
Auch für die windige Spezies selbsternannter und windiger Social-Media-Berater, die ihren Kunden einfach nur Müll in ganz großen Tönen verkaufen und dann in der großen weiten Welt verkünden, wie wichtig doch die "Freude" als Leitwährung in den sozialen Netzwerken sind.

Sicher, jeder schaut natürlich auf die Anzahl der Freunde und belächelt dann irgendwie schadenfroh den Konkurrenten/Mitbewerber, wenn dieser mit seinem Auftritt weit hinter den eigenen Zahlen zurückbleibt. 

Doch auf der anderen Seite muss man eben auch sehen, dass die Anzahle der Freunde eben nun mal absolut nichts über die Wirksamkeit des eigenen Auftrittes aussagt. Dabei reden wir an dieser Stelle noch gar nicht einmal von ROI und ähnlichen Messgrößen.

Da scheint indessen vielen auch ganz egal, denn nur auf diese Art und Weise kann das Geschäft in diesem Bereich weiter blühen. Auch wie diese sogenannten Freunden zustandekommen spielt dann keine Rolle.
"Manchmal kommt das „Gefällt mir“ von Facebook-Accounts, die von einer Software (Bot) gesteuert werden. Manchmal sind es Menschen, die für einige Cent auf „Like“ klicken oder einen Kommentar schreiben. „Zurzeit ist der Markt so, dass viele semi-professionelle Anbieter sich gegenseitig das Wasser abgraben“, beobachtet Eldagsen. „Ich denke, dass es sich professionalisieren wird.“..."
Ich hingegen hoffe nicht, dass es sich professionalisieren wird. Allerdings wird das eine kleine Hoffnung bleiben. Denn wo Interessenten sind, findet sich auch ein Markt. Und ich befürchte, dass es weiterhin Unternehmen geben wird, die selber oder via der oben genannten Berater diese Fans auch weiterhin kaufen werden.

Also schauen wir, ob bei den Betreibern irgendwann der Hype im Kopf dem Sachverstand wieder weicht. Dann sollten auch die Anbieter dieser "Dienstleistung" über kurz oder lang vom Markt wieder verschwinden.

Transparenz als Chance ... die Einnahmen, der Mut und die Wahl

Das sich Abgeordnete mit einigen Nebenjob und Nebeneinahmen das Abgeordnetensalär aufbessern, das ist ja nun absolut nichts Neues. Das wird auch niemanden wirklich interessieren, außer man wagt sich dann irgendwann aus der Deckung und möchte Deutschlands nächster Kanzler werden.

Ja Herr Steinbrück (PS). So schnell kann das eben gehen, und schwupps interessieren sich eben alle dann, was der Kandidat denn da so ein Nebeneinnahmen hat. 
Ganz ehrlich, mich interessiert die Steuererklräung eines P. Steinbrück nicht im Mindesten. Das können die im Komödienstadl (auch genannt "Wahlkampf in Amerika") in aller epischen Breite zwischen Obama und Romney austragen. Ich werde auch in keiner Form moralisieren, was die Höhe der Einnahmen betrifft und von wem sie denn dann eigentlich stammen. Ob Vergütung als Aufsichtsratsmitglied oder Honorare für Vorträge .... who cares.

Allerdings sollte man, wenn man sich in ein Glashaus setzt, nicht mit Steinen werfen und Transparenz einfordern, wenn man nicht ansatzweise gewillt ist, diese auszuleben.
Der Verweis auf die Meldung bei der Bundestagsverwaltung mag in Ordnung sein, nachvollziehbar ist er nicht.

Zumal die Offenlegung der eigenen Einnahmen für P. Steinbrück eine große Chance darstellt.
Chance ????   Na aber sicher.

Wenn er nur der halbwegs gewiefte Taktiker ist, dann wird er seine Daten veröffentlichen und im Gegenzug gleiches von der Kanzlerin fordern. Oder aber von den Ministern der Regierung. Denn gerade mit Blick auf die Koalition könnte der diese an einer sehr empfindlichen Stelle treffen. Die bislang größten Verweigerer des Gesetzes zur Offenlegung der Einnahmen und zur Verhinderung der Bestechung Abgeordneter sitzen in den schwarz-gelben Reihen.

Wenn Steinbrück jetzt Mut hat, dann verbindet er die Veröffentlichung seiner Daten mit einer Initiative, diese Gesetze umzusetzen. Egal ob das nun in das Wahlprogramm kommt, oder als separater Punkt vorangebracht wird.
Dies würde den dann nicht nur den schwarz-gelben Verhinderern die Füße wegziehen, es würde auch die SPD in einem bislang von den Piraten besetzten Feld dick platzieren.
Da gerade die Abgrenzung in Form eines Lagerwahlkampfes durch PS bekannt gegeben wurde, könnte er auf diesem Wege auch Stimmen zurückholen, die bislang klar den Piraten zugeordnet werden.

Natürlich, mit Blick auf eine mögliche große Koalition könnte PS dann auch die Kanzlerin verstimmen. ABer ist das wirklich so schlimm ??!!

Nun denn Herr Kanzlerkandidat, haben Sie einfach Mut zur Transparenz und gehen Sie voran.
Nicht nur mit Worten. Mit Taten.


Sonntag, 30. September 2012

"Beinfreiheit" und viele schöne bunte Farben .....

Klar, natürlich denkt man zuerst an ein Auto, das genügend Beinfreiheit bringen muss. Sonst wird es mit dem steuern des Teils ja auch echt schwierig. Insofern muss es nicht verwundern, dass ein neuer Fahrzeugführer natürlich immer auf so etwas achtet.
Allerdings ...... wenn man sich das Auto nicht aussuchen kann, sind derartige Forderungen schon etwas merkwürdig.

P. Steinbrück ist der neue Lenker des knallroten SPD-Gefährts mit den grauen Sitzen, und hat wenigstens in der elektronischen Sitzeinstellung nur noch einen Knopf, da die bisher gespeicherten Werte von Gabriel und Steinmeier gelöscht wurden. So weit, so gut. Nun kann man eigentlich losfahren, das Ziel ist ja bereits bekannt. Auch wenn die eingebaute Navigation ihn sicher durch fehlende oder zu späte Updates oder merkwürdige Zielvorgaben doch den ein oder anderen Umweg bescheren wird. Einzig den Satz "Bitte wenden Sie!" haben ihm eifrige Genossen aus der Sprachanweisung löschen lassen.

Dummerweise hat ihm aber sein Verein einen Wagen hingestellt, bei dem Steinbrück noch  nicht so recht weiß, was denn genau passiert wenn er dann den vielen Knöpfen spielt.
Gas geben ist einfach, bremsen kommt für ihn ohnehin nur in seltenen Fällen in Frage und den Rückwärtsgang ignoriert der Lenker des Wagens einfach.

Nur mit der Beinfreiheit hapert es eben noch ein wenig. Scheinbar hat man aus Kostengründen und mit Blick auf den CO2-Wert, der ,ja schön "grün" sein soll, ein etwas zu kleines und vielleicht auch zu langsames Gefährt bestellt. Und das heißt dann eben auch, dass es auch auf den Vordersitzen etwas eng zugeht. Gerade so, dass Steinbrück zwischen Kupplung, Gas und Bremse rangieren kann. Aber ein wohliges Gefühl wird sich ihm dabei nicht einstellen. Die Kupplung zieht manchmal zu spät, auch das "schleifen" lassen führt nicht zwingend dazu, dass es sich leichter (an)fahren lässt.
An der Bremse haben "linke" Finger ein wenig herumgespielt, so dass es sich immer etwas zäh anfühlt, selbst wenn man Gas geben will.

Ja, hinten wäre es mit der Beinfreiheit einfacher, aber dies ist ja für den Lenker kein Thema. So muss er nun versuchen, trotz einer engen Karosserie die nötige Beinfreiheit zu erhalten. Hier nutzt man dann eben mal die Sitzverstellung, und schiebt den Sitz so weit es geht nach hinten. Das damit gerade eben mal ein Passagier aussteigen muss ("links") nimmt er dabei billigend in Kauf. Das dieser Passagier ihm bei einem stotternden Motor oder Getriebeschaden weiterhelfen könnte, das ist ihm sichtlich egal.

Und als ob die geforderte Beinfreiheit eben noch nicht reicht kommen nun viele langjährige Gefährten und versuchen, ihm eine weitere Farbe für die Innenausstattung des Wagens schmackhaft zu machen.

Nein, sagt sich der Lenker, außen bleibt das Ding rot, innen erst mal grau. Und wenn der CO2-Wert "grün" genug ist, reicht es dann auch. Basta.
Dennoch muss er sich anhören, dass gelbe Radkappen einen wunderbaren Kontrast zum Rot ergeben, auch wenn ihn das immer an eine Ampel erinnert, bei der er zwar losfahren will, aber eben noch nicht kann.
Und selbst Lila kommt ins Gespräch, da sich der Tankdeckel  links befindet und man diesen wenigstens so färben könnte. Denn beim Vollgas-Peer wird es mancher Tankfüllung bedürfen.

Dennoch nimmt er dies nicht wahr, denn er hat den schwarzen Wagen vor sich, den er unbedingt einholen will. Auch wenn der konstant 13 km vor ihm fährt, Peer hat ihn im Blick.
Sicher. Felsenfest.

Dies wird auf seiner Reise bis nach Niedersachsen auch so bleiben. Auch wenn er ihn im Stadtgewimmel vielleicht kurz einholen könnte (natürlich nur mit ein paar grüngesinnten Bürgern, die seinen Wagen dann mutig mit über die Ziellinie schieben), wird er ihn auf der Weiterreise nach Berlin wieder aus den Augen verlieren.

Ein anderes Auto wird er nicht erhalten. 
Kann man ihm eigentlich nur wünschen, dass die geforderte  Beinfreiheit dann nicht nur reicht, um die nächste Werkstatt per pedes aufzusuchen, weil der Antrieb versagte.
Dann hat er wahrlich genügend Freiheit für die Beine. 


Freitag, 28. September 2012

Schlagzeilen ... und ihre Wirkung ...


Oha ! "Das wurde aber auch Zeit!" werden jetzt sicher viele denken. 
"Das klingt aber gut."

Wie auch die ARD heute berichtete, muss der Produzent des Mohammed-Films hinter Gitter.
Natürlich muss man dann ein bischen weiterlesen um dann erstaunt festzustellen, dass die implizite Botschaft der Headline der ARD absolut gar nichts mit den Vorgängen rund um den Schmähfilm zu tun hat. Dies findet sich natürlich nicht  nur bei der ARD, sondern alle Medien haben fast unisono die gleiche Headline:


Ja aber warum sitzt der Mann dann hinter Gittern, wenn nicht wegen des Films ?
Der vorbestrafte Verdächtige hat ganz profan gegen bereits bestehende Bewährungsauflagen verstoßen, deswegen wurde er jetzt festgesetzt.
Nicht das ich etwas dagegen hätte, allerdings sollten die Medien etwas mehr ihrer Verantwortung nachkommen und nicht mittels halbseidener Botschaften einen falschen Eindruck erwecken.

Klar, bei folgender (allerdings dann den Tatsachen entsprechenden) Headline:
"Verstoß gegen alte Bewährungsauflagen. Produzent des Mohammed-Films in Gewahrsam"
hätte wahrscheinlich kaum ein Nutzer den dahinter liegenden Beitrag aufgerufen.

Und das wäre natürlich dann schon allein wegen Klickzahlen und Auflagen absolut nicht tragbar. Allerdings frage ich mich dann immer mehr, wo der von den Medien immer wieder beschworene "Qualitätsjournalismus" geblieben ist.
So wie es ausschaut .... auf der Strecke.

Kann ich solch ein Verhalten bei einigen Boulevardblättern noch als gegen hinnehmen (sie können es eben einfach nicht besser oder dürfen es nicht besser !?) ist das gleiche Gebaren für einen öffentlich-rechtlichen Sender eigentlich intolerabel.

Also liebe ARD, grenzt Euch ab, konzentriert Euch auf den eigentlichen Auftrag der seriösen Information  und kommt der journalistischen Verantwortung wieder nach.
Mit Fakten.


Kurt Beck verkündet Rücktritt .... Licht und Schatten

Ganz im Schatten der Kandidatenkür der SPD, auch wenn diese etwas unfreiwillig erfolgt, hat Kurt Beck für Anfang 2013 seinen Rücktritt angekündigt. Wie man den Statements entnehmen kann waren gesundheitliche Gründe ausschlaggebend. 
Ok. Ob auch andere politische Vorgänge daneben den schnelleren Abgang beeinflusst haben, darüber wird  die Presselandschaft ausreichend philosophieren, daher lasse ich diesen Punkt links liegen.

Und, natürlich wünsche ich ihm, wie übrigens jedem anderen Menschen auch, dass die Krankheit nicht so schwer sein mag.

Zwei kleine Punkte bleiben dennoch, ohne dass man K. Becks langjährige Arbeit und auch seine Erfolge in RP diskreditieren sollte:

1. Das Nürburgringdesaster wird natürlich auch noch aufgearbeitet werden müssen. Dieser Verantwortung wird sich K.Beck nicht entziehen können. 

2. Es mag Zufall sein, dass der Rücktritt genau an dem Tag angekündigt wird, an dem auch P. Steinbrück zum Kanzlerkandidaten gewählt wurde.Andererseits kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man in der SPD keine "Nebenkriegsschauplätze" im Rahmen des Wahlkampfes haben wollte. Und K.Beck als Ministerpräsident wäre im Sinne von 1. ein solcher.

Wie auch immer, der aktuell am längsten amtierende Ministerpräsident tritt ab. Ob er politisch aktiv bleiben wird wird die Zeit zeigen. Eine Ära geht dennoch zu Ende.


Donnerstag, 27. September 2012

Google-News mit "Echtzeitberichterstattung"

Nach lange zeit wieder mal etwas Neues bei Google-News.
Für einen ausgewählten Top-Artikel steht ab sofort die Möglichkeit zur Verfügung, auf die "Echtzeitberichterstattung" umzuschalten.

Wie man dahin kommt ? Ganz einfach. Zuerst einfach die Google-News-Seite aufrufen (kann auch über die Google-Statusleiste erfolgen) und dann einfach auf den blauen Button drücken.




 und schon schaltet das Layout um.

Auf der nächsten Seite wird dann der Top-Beitrag wiederholt. Darunter erscheinen zu diesem Thema weitere Beiträge, die Google innerhalb der letzten Minuten und Stunden gefunden hat.
So kann man sich relativ schnell eine Übersicht einer Nachrichtenlage zu diesem Thema verschaffen.



Allerdings muss man hinzufügen, dass sich der Mehrwert nicht sofort erschließt, denn vielmals findet dann Google auch Beiträge, die sich auf der Newsseite selber befinden.
Ausspielen kann dieses Feature seine Hintergrund wohl eher dann, wenn es zu einem bestimmten Thema (wie Krisen, Naturkatastrophen, Großsportereignisse, ....) eine Vielzahl an Meldungen geben sollte, die mit einer wesentlich höheren Taktrate herausgegeben werden, als dies am Beispiel "Untersuchungsausschuss" deutlich wird.

Interessant wird es auch dann, wenn beispielsweise Wahlen anstehen.
Ansonsten kann das Tool auch dazu genutzt werden um zu sehen, wie schnell bestimmte Redaktionen auf größere Ereignisse reagieren.

Was schade ist: Der "Echtzeit-Button" in der Grundeinstellung steht nur für den Top-Beitrag zur Verfügung.Es fehlt die Möglichkeit einen "Top-Beitrag" selber auszuwählen.
Man kann allerdings nach dem durch Anklicken der Kategorien auf der linken Seite pro Kategorie den Button für einen Top-Beitrag angezeigt bekommen.

Kleiner Tipp: Wenn man innerhalb einer ausgewählten Nachrichtenkategorie einen Beitrag per Link öffnet (neues Fenster) dann ist nach Rückkehr auf die Google-News-Seite der Button nunmehr bei 2 Beiträgen zu sehen. Hier kann man dann auch die Echtzeitfunktion aufrufen, die in dem Moment also nicht nur für den Top-Beitrag gilt. 


Öffnet man einen dritten Link und kehrt dann zurück, sind 3 Buttons vorhanden.

keine Ahnung ob Google das so beabsichtigt hat, aber als "workaround" durchaus nützlich. :)

Ansonsten würde ja die Gefahr bestehen, dass wie in meinem Beispiel, die Berichterstattung über den Untersuchungsausschuss auf der persönlichen Wichtigkeitsskala noch hinter dem Sack Reis in China rangiert.



Sonntag, 23. September 2012

Systemrelevante Kraftwerke und Netzausfälle ...

Das sag doch mal noch einer, die Energiewende, zumindest die bisherigen halbprofessionellen  Versuche diese anzuschieben, hätte nichts gebracht.

Doch, hat es. Und zwar schon mal mindestens systemrelevante Kraftwerke. Wir lernen eben alle noch dazu. Wie die ARD mit Verweis auf die "FR" berichtet, sollen genau solche Kraftwerke identifiziert werden.

"Laut dem Bericht der Zeitung sollen die Betreiber der Stromnetze bis März 2013 zusammen mit der Bundesnetzagentur eine Liste systemrelevanter Kraftwerke erstellen - Anlagen, deren Wegfall das Stromnetz an den Rand eines großflächigen Ausfalls bringen würde."
Insofern spricht erst einmal nichts dagegen, wenn zum Schutz vor Ausfallsicherheit derartige Kraftwerke benannt werden.

Interessant dürfte dann jedoch sein, welche weiteren Kriterien bei der Identifizierung dieser aufgestellt werden. So schwirrt zumindest die Frage im Raum, ob denn auch ein Kernkraftwerk (AKW) ein solches  systemrelevantes Kraftwerk sein kann/darf? Und wenn ja, darf es denn dann im Hinblick auf den vereinbarten Atomausstieg überhaupt abgeschalten werden?

Naja, ich denke wir werden noch früh genug die endgültigen Kriterien kennenlernen, die zu einer "Systemrelevanz" führen können. 

Schlimmer noch als dieser Punkt ist vielmehr, dass bei drohenden Versorgungsengpässen auch via schnell gestricktem Gesetz unrentable Kraftwerke am Netz gehalten werden sollen/könnten. Na gut mag man meinen, dann ist das eben so.
Dummerweise soll die Finanzierung folgendermaßen erfolgen:

Die Kosten für solche Notgesetze betrügen laut Entwurf maximal 287 Millionen Euro, wie die "FR" weiter berichtete. Bezahlen müssten dies die Verbraucher über die Netzentgelte.
Ahhhhhja, genau da war der Pferdefuß.
Der Verbraucher darf wieder einmal für eine bislang völlig verkorkste Energiepolitik zahlen.
Den Anteil an 287 Mrd. Euro kann sich dann jeder selber ausrechnen. 

Nicht nur, dass wir schon via EEG den vielen Offshore-Windparks quasi als Verbraucher eine Nichteinspeisungsprämie zahlen dürfen, nein, nun müssen wir auch noch den Kopf dafür hinhalten, wenn es kalt wird.

DA wünscht sich doch so mancher, dass der Klimawandel noch schneller vonstatten gehen und der Winter laue 15° bescheren möge.

Ich geh dann derweil mal eine Kerze anzünden.
Nein, nicht wegen dem Strom sparen. Die ist einfach bei einem Glas Rotwein für mich absolut systemrelevant.

Migrationspolitik - Ist "Neukölln" überall in Deutschland ?

Es gab nicht viel, was in den letzten Tagen viel Aufmerksamkeit erregte. In Syrien ist weiterhin Krieg, in Afghanistan gehen die Anschläge weiter, Europa schielt mit einem Auge nach Griechenland, die US von A beschäftigen sich mit dümmlichen Aussagen von Romney und die Frauenquote geht in eine neue Runde.
Nichts Neues unter der Sonne könnte man meinen.

Dennoch blieb ein Punkt haften, da er uns in Deutschland direkt betrifft. Nach Thilo Sarazzin hat nun Heinz Buschkowsky ein Buch vorgestellt, welches sich mit den Missständen der Migrationspolitik beschäftigt. 

Ja, er ist auch Politiker, aber einer vor Ort und keiner von denen, die per Ferndiagnose oder Handauflegen seltsame und befremdliche Statements von sich geben.

"Zusammenfassen kann man die Risikofaktoren für Kriminalitätserscheinungen in den Einwanderer-Communities wie folgt: mangelnde Bildung, eigene Gewalterfahrung, Erziehungsstil der Machokultur, ständiger Geldmangel gepaart mit religiöser Selbsterhöhung", schreibt er.

Neukölln ist irgendwie überall ....
Man muss dazu wissen, dass Neukölln von jeher der Bezirk war (und ist), in dem der Anteil der Migranten sehr hoch ist. Allerdings muss man sich diesbezüglich auch fragen, warum eine derartige Konzentration nicht nur aus Gründen der Zusammengehörigkeit der Migranten entsteht. Vielmehr sind es doch die deutschen Verwaltungen, die extra derartige "Wohngebiete" schaffen. Dies ist beileibe nicht nur ein Problem von Neukölln, in meiner Heimatstadt Chemnitz ist dies nicht wirklich anders. Nur das es dort eben das "Fritz-Heckert-Gebiet" ist, oder in Nürnberg die "Südstadt + Gostenhof".

Sprache und Bildung
Natürlich ist dann in diesen künstlich "abgeschotteten" Gebieten die deutsche Sprache nicht das wirkliche erste Mittel der Kommunikation.
Insofern sollten wir uns die Frage stellen, ob es nicht sinnvoller wäre die nach Deutschland kommenden nicht zu isolieren, sondern zu integrieren.
Auch wenn das bedeutet, dass an so manchem  gepflegten Vorgarten in den Villenvierteln dann Sonntags eine ausländische Familie zu ihrem Sonntagsspaziergang vorbeikommt.

Als weiteren zentralen Punkt, wie eben auch schon angeführt, ist neben den Sprachschwierigkeiten auch die mangelnde Bildung ein wesentlicher Faktor, den H. Buschkowsky benennt.
Ich behaupte, dass das Eine mit dem Anderen unmittelbar zusammenhängt. Wer die Sprache nicht versteht, der kann auch die Bildung nicht verstehen.

Es wäre aber nun etwas zu kurz gegriffen, dies allein als Schuld der Migranten zu bezeichnen.
Vielfach besteht doch (auch auf Grund oben angeführter "Isolierung") gar keine Möglichkeit die deutsche Sprache täglich anzuwenden, oder anwenden zu müssen.
Wenn wir in Deutschland nicht einmal in der Lage sind, für alle Kinder (ganz egal ob deutsches oder ausländisches Kind) einen (kostenlosen) Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen, in dem dann auch pädagogisches Personal die Bildung und Entwicklung der Kinder begleitet, woher nehmen wir dann das Recht es genau denjenigen vorzuwerfen.
Es wäre an der Zeit genau hier anzusetzen und in die frühkindliche Entwicklung zu investieren. 

Denn die beste Migration ist nicht die Isolation, sondern die Integration.

Gleiches kann man natürlich in der Schule beobachten. Wir brauchen keine Schulen an denen Ausländer unter sich sind, wir brauchen auch keinen Türkischunterricht als Parallelfach (wahlweise arabisch oder was auch immer). 

Wir brauchen neben einer zentralen Schulpolitik (keine 16 Landesfürsten die darüber bestimmen) auch die notwendige Menge an Pädagogen, die wir nicht sich selbst überlassen und mit Teilzeitverträgen abspeisen. Wir müssen diese Lehrer wieder motivieren.
Insofern kann man die den Vorschlägen von Sabine L.-Schnarrenberger nur verwundert den Kopf schütteln:

"Warum haben wir nicht bundesweit Sprachstandsfeststellung im Alter von vier Jahren sowie, bei mangelhaften Kenntnissen, den Besuch von Sprachkursen für Kinder? Warum denken wir nicht offener über Türkisch als Unterrichtsfach an Schulen nach, um die Chancen der Zweisprachigkeit zu nutzen?"
Dazu kommt, dass viele Schüler nach dem Pflichtunterricht sich selbst überlassen werden. So etwas nannte man früher "Schlüsselkinder". 
Allerdings: Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, in den Schulen nach dem Unterricht eine  "Hortbetreuung" anzubieten, in der dann mit den Kindern auch, neben dem Spielen, die Hausaufgaben gemeinsam gemacht werden können? Wo auch ein Teil des Erziehungsauftrags der Gesellschaft durch diese wahrgenommen wird ? Wo sie nicht abgeschottet in ihren Wohnvierteln sind ?

Nein, den Erziehungsauftrag durch die Eltern kann man dadurch nicht ersetzen, aber man kann den Kindern und den Eltern helfen, sich in der neuen Welt schnell zurechtzufinden und sich mit den gegeben Regeln nicht nur anzufreunden, sondern diese auch als Teil des eigenen Lebens, der eigenen Entwicklung zu verstehen, zu verinnerlichen.

Zum letzten Punkt, den man sich anschauen sollte, die Kriminalität.
Wenn man sich die Daten des BKA anschaut, liegt der allgemeine Anteil an Straftaten durch Ausländer (nichtdeutsche Tatverdächtige) um die 23%. Hierin sind jedoch alle Ausländer eingeschlossen, also auch inklusive EU-Angehörigen.
Wenn man sich an das oben geschrieben erinnert, dann ist es natürlich auch logisch, dass insbesondere in Ausländervierteln oder -stadtteilen eine Konzentration dieser Straftaten stattfinden wird, nein vielmehr muss. Auch dies ist eine Botschaft gegen die Isolierung  der Migranten.
Natürlich muss auch die andere Seite betrachtet werden, denn wer straffällig wird missachtet grundsätzlich die vorhandenen Gesetze. Um beim Beispiel von H.Buschkowsky zu bleiben:


"Wegen eines Parkknöllchens greift ein arabischstämmiger Mann den Mitarbeiter des Ordnungsamtes tätlich an. Bei der darauf folgenden Verhandlung vor Gericht bedroht er ihn erneut: Er lässt ihm ausrichten, dass er die gesamte Familie des Mitarbeiters auslöschen lassen wird, wenn dieser ihn belastet und er verurteilt wird.
Er schwört es bei Allah, dem Koran und seinem ältesten Sohn. Der Mann ist vor 20 Jahren als Asylbewerber nach Deutschland gekommen. Jemand, der in unserer Gesellschaft Schutz vor eigener Bedrohung sucht, bedroht hier seinerseits andere mit dem Tod. Wir alimentieren ihn, und er tritt – nicht nur – unsere Gesetze mit Füßen", schreibt Buschkowsky

Dies ist natürlich in keiner Form tolerabel. Hier sollten bei wiederholten Verstößen oder bei solch eindeutigen Drohungen auch die entsprechenden rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Wer grundsätzlich nicht bereit ist sich auch integrieren zu wollen, der sollte die Möglichkeit erhalten, sich  wieder in seinem angestammten Heimatland seinen Idealen nachzugehen.

Migrationspolitik ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Insofern kann folgender Passage von H. Buschkowksy bedingt zugestimmt werden:
"Wer hierherkommt, muss die Regeln anerkennen, die hier herrschen. Und wer das tut, bekommt Unterstützung." 
Warum nur bedingt ? 
Weil wir es als Gesellschaft ermöglichen müssen, dass Migranten auch die Möglichkeiten erhalten sich zu integrieren. Abgeschoben in "Neukölln" (beliebig austauschbar) ist eben dann doch nicht der Weisheit letzter Schluss der Migrationspolitik.
Unterstützung erschöpft sich eben nicht nur in Alimentierung durch Hartz IV, sondern eben auch in moralischer und gesellschaftlicher Unterstützung, und nicht in Ausgrenzung.

Dies allerdings kann man per Gesetz nicht vorschreiben, dies können wir als Bürger nur vorleben.

Samstag, 22. September 2012

Ein Dino, der am Leben bleiben will ...

Wieviel Druckerschwärze wurde in den letzten Wochen darauf verwendet, den Bundesliga-Dino Hamburger SV noch tiefer in die Krise zu schreiben. 
Neben der katastrophalen letzten Saison, dem endlos langen Transfergerangel (in dem auch Frank Arnesen nicht immer die glücklichste Figur abgab), über den Schock des Pokal-Aus bei einem Drittligisten bis hin zum bislang enttäuschenden Saisonstart war die schreibende Zunft ja auch nicht ganz im Unrecht.

Das Abstiegsgespenst machte sich bereits vor der Saison in Hamburg breit und nistete sich dort gemütlich ein.

Wenn man die Spiele des HSV in der neuen Saison dann verfolgte, dann wurde einem bisher auch nicht wirklich warm ums Herz. Stückwerk, eine Abwehr die eher einem Schweizer Käse glich denn einem Bollwerk, fehlende Ideen aus dem Mittelfeld und vor dem Tor versagende "Stürmer". Dazu ständige wechselnde Aufstellungen, die ein Übriges zur Verunsicherung der Mannschaft beitrug.

Einen ersten Hoffnungsschimmer auf doch mögliche bessere Zeiten gab es, als man in Frankfurt in der zweiten Halbzeit trotz Unterzahl ebenbürtig war und nur durch eine völlig fahrlässige Chancenverwertung unterlag. Hier wurde auch zum ersten mal deutlich, warum die getätigten Transfers trotz der hohen Ablösesummen doch noch wichtig werden können für den HSV.

Insofern war das Spiel gegen den Meister aus Dortmund nicht nur aus Prestigegründen so wichtig, sondern als Standortbestimmung. Kann man auch gegen eine absolute TOP-Mannschaft mithalten ?

Das dies kaum mit spielerischen Mitteln zu lösen sein würde war allen Fußballkennern klar. Aber zumindest Kampf und Leidenschaft sollten dafür sorgen, dass die treue Hamburger Fußballseele doch wieder mit der Mannschaft ein Stück zusammenrückt.

Soviel vorab. Man kann mithalten, teilweise.

Es war kein unverdienter Siegt für den HSV, denn am heutigen Tag kamen Wille und Leidenschaft zum Ausdruck, die man so manches mal schmerzhaft bei den Rothosen vermisste. Es wurden sich Chancen erspielt, die dann auch einmal genutzt wurden.
Die Löcher im Schweizer Käse (auch Hamburger Abwehr genannt) blieben dennoch, auch wenn sie diesmal nicht die gravierenden Folgen wir noch in Frankfurt hatten, denn 26:7 Torschüsse für Dortmund sprechen eine klare Sprache.

Bedanken können sich 57.000 Fans bei Rene Adler, der (fast) alles hielt, was auf ihn zugeflogen kam und bei einem kleinen Koreaner, der das in ihn gesetzte Vertrauen heute auch zurückzahlen konnte.

Alles in allem ein gelungener Tag für den HSV. Am Rande bemerkt dürfte der ein oder andere "Fußballkenner" Abbitte bei Frank Arnesen leisten, denn die Transfers scheinen sich doch langsam für den Dino auszuzahlen.

Daher freuen wir uns, dass der Dino einmal tief Luftholen durfte. Ob er am Leben bleibt, werden die nächsten Wochen zeigen. 

Aber seien wir zuversichtlich, dass der Bundesliga-Dino seine Uhr am Saisonende doch nicht nach Bremen verkaufen muss.

Die Datenschutzerfolge der FDP ... ?

Datenschutz ist ja in aller Munde. Und natürlich muss da auch die FPD an vorderster Front mitmischen, die  sich ja als Verteidiger der bürgerlich-freiheitlichen Rechte sieht. 

Na logisch muss man da auch im Bereich des Datenschutzes mutig vorangehen. 
Und so scheuen die freien Demokraten natürlich keinen Aufwand, dieses Thema voranzutreiben.
Dies wird auch auf der Webseite der FDP (liberale.de) kräftig angepriesen.

Webseite vom 22-09-12

Natürlich sind wir als internetgeplagte, und von diversen Datenschutzverstößen genervte, Nutzer wissbegierig, welche konkreten Erfolge uns die FDP denn nun  beschert hat.
 
Also folgen wir der freundlichen Aufforderung von Herrn van Essen ("Die liberalen Erfolge im Bereich Datenschutz können Sie hier nachlesen") und schauen sofort unter dem Verweis mal nach.



Oh, hoppala, wie wir sehen, sehen wir nichts.
Nunja liebe FDP, besser kann man seine politische Arbeit in diesem "Randthema" nun wirklich  nicht dem geneigten Leser/Wähler näherbringen. 


Freitag, 21. September 2012

Das Leistungsschutzrecht (LSR) und der schwierige Umgang mit der Bürgerbeteiligung ...

Nein, es soll nun beileibe keine Generalkritik sein. 

Aber die seit langem geforderte Einbeziehung der Bürger lässt sich nun mal nicht per Knopfdruck installieren. Am nachfolgenden Beispiel wird deutlich, warum es ein mitunter sehr langer Weg sein wird.

Wochenlang "tobte" durch alle Medien, Blogs, Netzwerke und selbst an Stammtischen die Diskussion um das sogenannte "Leistungsschutzrecht". Während am Anfang viele noch gar nicht wussten worüber sie da debattieren, wurde dies auf Grund der omnipräsenten medialen Darstellung dann doch etwas klarer.
(Auf die konkreten Einzelheiten des LSR werde ich an dieser Stelle nicht eingehen, es gibt genügend Fundstellen im Netz, Links dazu am Ende des Beitrages).

Nun widmete sich diesem Thema auch die Piratenpartei in vielen Statements. Als logische Konsequenz wurde dann durch einen Piraten am 16.08.2012 unter der Nummer 35009 eine Petition eingebracht.

Kernelement der Petition ist
Der Bundestag wird aufgefordert, ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage grundsätzlich abzulehnen und insbesondere die geplante Ergänzung des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) um die Paragraphen §87e, §87f, §87g und §87h gemäß Entwurf eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes vom 27.07.2012 ersatzlos zu unterlassen.

Naturgemäß wurde das dann auch durch einzelne Piraten, die Seite bei G+ und andere interessierte Bürger schnell beworben. So musste es nicht verwundern, dass die Anzahl der Unterzeichner schnell anstieg.
Allerdings müssen derartige Petitionen von mindestens *50.000* Bürgern unterzeichnet werden.

Nach dem sprunghaften Anstieg ist es allerdings im weiteren Verlauf sehr ruhig um diese Petition geworden, denn seitdem sind nicht mehr viele Unterzeichner hinzugekommen. Aktuell haben 6883 Bürger diese Petition unterzeichnet.
Dies wirft für mich natürlich einige grundsätzliche Fragen auf, die in verschiedene Richtungen gehen können.

Schauen wir uns die möglichen Ursachen an, auch wenn sich nicht jede sofort erschließt oder eine glasklare Antwort hervorbringen kann.


Twitter richtig nutzen - aber wie ?

Neben Facebook, Google+ und den Business-Netzwerken spielt im Rahmen der (Unternehmens)Kommunikation auch Twitter eine wichtige Rolle. Gehört hat es schon jeder, aufgerufen vielleicht/sicher auch.

Aber:
Wie nutzt man als Unternehmen Twitter am besten? Was ist dabei zu beachten ? Was sind "do´s" und "dont´s" ?

Einigen dieser Fragen will ich daher etwas näher beleuchten und einige Tipps mit auf den Weg geben.
Doch vorab einige Fakten zu Twitter.

Twitter ist der in Deutschland mit Abstand lange Zeit unbeachtete Kanal gewesen, der weit im Schatten von Facebook, Xing und den VZ-Netzwerken stand.

Stand ? Ja !
Mittlerweile ist auch Twitter auf einem ständigen Wachstumskurs, der zwar nicht so exorbitant ausfällt wie seinerzeit Facebook, aber dennoch mit ständig wachsenden Nutzerzahlen glänzt.




Das ist insofern nicht verwunderlich, denn durch die enorme Verbreitungsgeschwindigkeit eines "Tweets" ist Twitter seinen anderen Netzwerkkonkurrenten eine ganze Strecke voraus.

Das Wachstum dürfte daher in Deutschland noch lange nicht abgeschlossen sein, denn mehr und mehr Unternehmen nutzen Twitter als zusätzlichen Kommunikationskanal.
Im Rahmen einer Umfrage wurden 100 Fach- und Führungskräfte befragt, wozu sie Twitter hauptsächlich einsetzen wollen:

Insofern auch nicht überraschend, dass die externe Kommunikation als zentrales Element bei der Nutzung angesehen wird:


Nun aber zum eigentlichen Thema, wie ein Twitter-Account am optimalsten genutzt werden kann. Wie immer auch hier der Hinweis, dies nicht als Dogma zu verstehen, sondern als kleine Hilfe. 


Donnerstag, 20. September 2012

Bestimmen soziale Netzwerke den Erfolg von eGovernment?



Das eGovernment-Gesetz hat nun letzten Mittwoch das Bundeskabinett passiert und wird nun in der Folge noch durch Bundestag und Bundesrat abschließend verabschiedet. Neben der verpflichtenden Einführung von de-Mail für Bundesbehörden, der Integration des nPA (neuer Personalausweis) und der Aufhebung diverser Schriftformerfordernisse sind jedoch konkret in Richtung sozialer Netzwerke keine Passagen enthalten.

Wie passen nun soziale Netzwerke zu eGovernment zu und welche Rolle können sie spielen ?

Keine Frage, Soziale Netzwerke bestimmen mittlerweile den Alltag vieler Nutzer. Ganz egal ob via Twitter, Facebook oder Google+, nicht zu vergessen die Business-Netzwerke Xing und LinkedIn, kommunizieren die Nutzer untereinander bereits auf vielfältige Art und Weise.

Natürlich stehen auch Behörden vor ganz anderen Herausforderungen, die beim Einsatz von Social Media zu beachten sind.
Beginnen werden die Probleme schon beim Datenschutz, wenn man mit den Nutzern via sozialer Netzwerke kommunizieren will. Hierbei ist es natürlich gerade Richtung Facebook momentan etwas problematisch, da die derzeitigen Geschäftspraktiken des Netzwerkes bei den Datenschützern ein fortwährendes Stirnrunzeln hervorrufen.

Aber schauen wir uns die Möglichkeiten einmal etwas genauer an.


Das Lob der Drohne .... ?

Naja, über Drohnen wurde ja nun im militärischen Kontext genügend berichtet. Ganz egal ob es sich dabei um sogenannte "Aufklärungsdrohnen" handelte oder um "Kampfdrohnen", die via Bewaffnung auch in der Lage sind, mal eben einzelne Menschen auszuschalten. Dies allein ist schon mehr als ethisch fragwürdig.

Nun kommt aber eine weitere  Komponente in´s Spiel, die man eben nicht mehr ganz so weit weg schieben kann, wie irgendwelche kreisenden Teile über Syrien oder den Bergen Afghanistans.

 "Drohnen werden viele unbeantwortete Fragen aufklären", sagt Matt Waite, ein 37-Jähriger Universitätsprofessor aus Nebraska. Waite ist Chef des Drone Journalism Lab, das Einsatzmöglichkeiten für Drohnen bei der Recherche erforscht. Ist Drohnen-Journalismus gefährlich, lautete eine Frage an ihn. Seine Antwort: Fotografie galt am Anfang auch als Gefahr."

Ahja, da schwant einem doch gleich mal etwas Anderes. Mir persönlich wäre es im Prinzip egal, wenn "Journalistendrohnen" dann irgendwelche Nacktfotos von selbsternannten C-Promis an einem abgelegenen Badestrand machen würden. 
Doch halt, selbst C-Promis sind ja irgendwie doch Menschen wie Du und Ich. Und hier hört dann der Spaß auf.

Selbst wenn der Einsatz derartiger kommerzieller Drohnen in den USA erst ab 
möglich sein wird, in Europa dann sicher erst 2-3 Jahre später, kommen wir hier an eine Grenze, die die Bürgerrechte nachhaltig beschneiden kann. Weil sich dann beim ersten Nachdenken bereits folgenden Fragen breit machen:

  • Wer braucht dann noch sichtbare Überwachungskameras auf öffentlichen Plätzen, wenn dies auch für den Bürger unsichtbar Drohnen übernehmen können?
  • Wie soll verhindert werden, dass der Anspruch auf Sicherheit nicht der Allwissenheit der Drohnenbesitzer weicht?
  • Wer kann sicherstellen, dass derartige Drohnen nicht in die Hände von dubiosen Geschäftemachern kommen?
  • Wie soll das Recht auf Privatsphäre jedes einzelnen Bürgers noch umsetzbar sein?
  • .....
Und so dürften sich noch eine ganze Menge an Fragen in die obige Liste einreihen, die schon allein den Gedanken an derartige Flugobjekte verbieten.

Hier wären nun auch die Datenschützer insbesondere gefragt die rechtlichen Bedingungen im Datenschutzgesetz schnellstens anzupassen. Denn es steht zu befürchten, dass bei zunehmender industrieller Verbreitung dieser Technik auch die bereits vorhandene Lobby dann zunehmend Druck auf die Politik ausüben wird. Und das ganz sicher nicht zum Nachteil der Hersteller.
Doch hier klafft noch eine gewaltige Lücke. Sowohl was die Aufmerksamkeit der Datenschützer betrifft, als auch die nach wie vor vorhandene Möglichkeit der "legalen Bestechung" unserer gewählten Volksvertreter.

Wie schnell einen die Entwicklung einholen kann zeigen die sozialen Netzwerke. Nicht erst seit ein paar Tagen kämpfen Datenschützer verzweifelt gegen das Gebaren von Facebook. Und kommen irgendwie gefühlt keinen Meter voran.

Insofern bitte jetzt schon aufwachen und nicht erst, wenn es wieder einmal schon (fast) zu spät ist.

XING, LinkedIn und Co richtig nutzen – das Profil als Aushängeschild


Viele nutzen für die berufliche Weiterentwicklung oder Neuorientierung neben den bisher klassischen Angeboten wie Printanzeigen und Jobbörsen zunehmend auch die Möglichkeiten der Recruitungnetzwerke wie Xing und LinkedIn.
Auch wenn es zu den bisherigen Medien viele Parallelen gibt, sind doch einige Dinge zu beachten wenn ich auf mich aufmerksam machen möchte. Diese sollen nachfolgend ganz kurz angesprochen werden. Natürlich lässt sich kein „Einheitsguide“ erstellen, dafür sind wir in unseren Ansichten zu heterogen.


Insofern dient dieser kleine Guide als Orientierung, nicht als Dogma.

Mittwoch, 19. September 2012

Geburtenrate - Akademikerinnen bekommen wieder mehr Kinder

Nun haben wieder alle Grund zum Jubeln, denn nach einem Bericht des Hamburger Abendblattes steigt die Geburtenrate bei Akademikerinnen an. So weit so gut.
Wenn man allerdings die nackte Zahl anschaut, nämlich 1,34 Kinder, dann relativiert sich diese Jubelmeldung schnell wieder. Auch wenn 2005 noch weniger Kinder angesagt waren (1,24) ist das beileibe noch kein Grund sich beruhigt zurückzulehnen.

Auch 2011 (652Tsd) war das schlechteste Jahr für Geburten seit 1993 (798Tsd)



Stellt man nun noch die Sterbefälle in Deutschland gegenüber, dann ergibt sich ein noch viel größeres Desaster. 


Deutschland läuft also in eine demografische Falle, die auch durch die bisherigen Maßnahmen wie Elterngeld oder das geplante Betreuungsgeld (umgangssprachlich: "Herdprämie") definitiv nicht zu lösen sind. Das Elterngeld hat beispielsweise nicht dazu geführt, dass sich gerade im Bereich der angehenden Akademiker der Kinderwunsch beeinflusst wurde. Über 80% der Befragten Studenten gaben an, dass das Elterngeld auf einen möglichen Kinderwunsch gar keinen Einfluss hat.
Also muss man auch hier hinterfragen, ob diese Leistung wirklich dazu beitragen kann, den Kinderwunsch in die gewünschte Richtung zu beeinflussen.

Noch offensichtlicher wird das Problem beim Betreuungsgeld. Das Lieblingsprojekt der CSU (Teil der Koalitionsvereinbarung) scheint auf dem Weg der schleichende Tod zu ereilen, denn mittlerweile stehen selbst Teile der Koalition diesem, ablehnend gegenüber.
Wich ich finde zu Recht, denn Kinder zu Hause zu betreuen war sicherlich im Mittelalter noch eine wunderbare Sache, passt aber nicht in das 21. Jahrhundert.

Aber, auf diese Art und Weise muss man sich ja nicht mit dem Ausbau der Kindertagesstätten, der sinnvollen Betreuung und Erziehung der Kinder in diesen und möglichen Arbeitsplätzen für die Eltern beschäftigen.
Insofern einfach ein Nebelkerze, die über die wahren Probleme im Bereich der frühkindlichen Förderung hinwegtäuschen soll.

Deshalb ist es sicher schön, wenn die Geburtenraten ein wenig steigen, ein Grund für anhaltendes Jubeln ist es allemal nicht.