Mittwoch, 3. Oktober 2012

Ich kaufe mir eben "Freunde" .... Jagd um Likes

Wer hat nicht schon davon gehört. Egal ob bei ebay, auf einschlägigen Websites oder via nervigen Trash-Mails kann sich jeder für seine eigene Fanseite/Unternehmensseite eben mal ein paar "Freunde" hinzukaufen.
Letztes Beispiel war diesbezüglich der Rapper "Massiv", dessen Anzahl an Freunden sich innerhalb weniger Tage verzehnfachte.

Dabei sind die gekauften Freunde nicht einmal sonderlich teuer.1500 Klicks auf "gefällt mir" für schlappe 92 Dollar ist für manches arg zurückgebliebene Unternehmen einfach ein Schnäppchenpreis.
Auch für die windige Spezies selbsternannter und windiger Social-Media-Berater, die ihren Kunden einfach nur Müll in ganz großen Tönen verkaufen und dann in der großen weiten Welt verkünden, wie wichtig doch die "Freude" als Leitwährung in den sozialen Netzwerken sind.

Sicher, jeder schaut natürlich auf die Anzahl der Freunde und belächelt dann irgendwie schadenfroh den Konkurrenten/Mitbewerber, wenn dieser mit seinem Auftritt weit hinter den eigenen Zahlen zurückbleibt. 

Doch auf der anderen Seite muss man eben auch sehen, dass die Anzahle der Freunde eben nun mal absolut nichts über die Wirksamkeit des eigenen Auftrittes aussagt. Dabei reden wir an dieser Stelle noch gar nicht einmal von ROI und ähnlichen Messgrößen.

Da scheint indessen vielen auch ganz egal, denn nur auf diese Art und Weise kann das Geschäft in diesem Bereich weiter blühen. Auch wie diese sogenannten Freunden zustandekommen spielt dann keine Rolle.
"Manchmal kommt das „Gefällt mir“ von Facebook-Accounts, die von einer Software (Bot) gesteuert werden. Manchmal sind es Menschen, die für einige Cent auf „Like“ klicken oder einen Kommentar schreiben. „Zurzeit ist der Markt so, dass viele semi-professionelle Anbieter sich gegenseitig das Wasser abgraben“, beobachtet Eldagsen. „Ich denke, dass es sich professionalisieren wird.“..."
Ich hingegen hoffe nicht, dass es sich professionalisieren wird. Allerdings wird das eine kleine Hoffnung bleiben. Denn wo Interessenten sind, findet sich auch ein Markt. Und ich befürchte, dass es weiterhin Unternehmen geben wird, die selber oder via der oben genannten Berater diese Fans auch weiterhin kaufen werden.

Also schauen wir, ob bei den Betreibern irgendwann der Hype im Kopf dem Sachverstand wieder weicht. Dann sollten auch die Anbieter dieser "Dienstleistung" über kurz oder lang vom Markt wieder verschwinden.

Transparenz als Chance ... die Einnahmen, der Mut und die Wahl

Das sich Abgeordnete mit einigen Nebenjob und Nebeneinahmen das Abgeordnetensalär aufbessern, das ist ja nun absolut nichts Neues. Das wird auch niemanden wirklich interessieren, außer man wagt sich dann irgendwann aus der Deckung und möchte Deutschlands nächster Kanzler werden.

Ja Herr Steinbrück (PS). So schnell kann das eben gehen, und schwupps interessieren sich eben alle dann, was der Kandidat denn da so ein Nebeneinnahmen hat. 
Ganz ehrlich, mich interessiert die Steuererklräung eines P. Steinbrück nicht im Mindesten. Das können die im Komödienstadl (auch genannt "Wahlkampf in Amerika") in aller epischen Breite zwischen Obama und Romney austragen. Ich werde auch in keiner Form moralisieren, was die Höhe der Einnahmen betrifft und von wem sie denn dann eigentlich stammen. Ob Vergütung als Aufsichtsratsmitglied oder Honorare für Vorträge .... who cares.

Allerdings sollte man, wenn man sich in ein Glashaus setzt, nicht mit Steinen werfen und Transparenz einfordern, wenn man nicht ansatzweise gewillt ist, diese auszuleben.
Der Verweis auf die Meldung bei der Bundestagsverwaltung mag in Ordnung sein, nachvollziehbar ist er nicht.

Zumal die Offenlegung der eigenen Einnahmen für P. Steinbrück eine große Chance darstellt.
Chance ????   Na aber sicher.

Wenn er nur der halbwegs gewiefte Taktiker ist, dann wird er seine Daten veröffentlichen und im Gegenzug gleiches von der Kanzlerin fordern. Oder aber von den Ministern der Regierung. Denn gerade mit Blick auf die Koalition könnte der diese an einer sehr empfindlichen Stelle treffen. Die bislang größten Verweigerer des Gesetzes zur Offenlegung der Einnahmen und zur Verhinderung der Bestechung Abgeordneter sitzen in den schwarz-gelben Reihen.

Wenn Steinbrück jetzt Mut hat, dann verbindet er die Veröffentlichung seiner Daten mit einer Initiative, diese Gesetze umzusetzen. Egal ob das nun in das Wahlprogramm kommt, oder als separater Punkt vorangebracht wird.
Dies würde den dann nicht nur den schwarz-gelben Verhinderern die Füße wegziehen, es würde auch die SPD in einem bislang von den Piraten besetzten Feld dick platzieren.
Da gerade die Abgrenzung in Form eines Lagerwahlkampfes durch PS bekannt gegeben wurde, könnte er auf diesem Wege auch Stimmen zurückholen, die bislang klar den Piraten zugeordnet werden.

Natürlich, mit Blick auf eine mögliche große Koalition könnte PS dann auch die Kanzlerin verstimmen. ABer ist das wirklich so schlimm ??!!

Nun denn Herr Kanzlerkandidat, haben Sie einfach Mut zur Transparenz und gehen Sie voran.
Nicht nur mit Worten. Mit Taten.